Finanzkrise?

Die FDP Zollikon hat zu einem Podiums- und Diskussionsabend eingeladen. Er war gut besucht und von Reto Brennwald professionell moderiert. Es ging um die Zolliker “Finanzkrise” – ein etwas grosses Wort; diese Krise würden uns viele Gemeinden im Kanton gern abnehmen.
Dass die Meinungen der vier Podiumsteilnehmer Esther Meier, Marc Raggenbass, Gerhard Schürmann und Jean-Marc von Gunten verschieden ausfallen und die Voten aus dem Publikum divers sein würden, war zu erwarten und diente auch dem Sinn der Sache, dem Austausch von Meinungen.

Mehr und mehr aber zeichnete sich etwas ab, was in Zukunft gravierender sein dürfte als die gegenwärtige Finanzsituation der Gemeinde. Der Gemeinderat wurde bezichtigt, seine Aufgaben beim Sparen nicht wirklich machen zu wollen, es war viel von potentiellen Sparmöglichkeiten die Rede, aber wie schon früher waren konkret nur Kleinigkeiten zu hören oder Massnahmen, denen die Bevölkerung wohl kaum zustimmen würde (z.B. Schliessung des Hallenbads oder einer Bibliothek).

Im Raum hängen aber blieben die Vorwürfe und das Misstrauen gegenüber dem Gemeinderat, den schliesslich ein Diskussionsteilnehmer auch noch grob beschimpfte.
Wer sein Haus anzündet, muss sich nicht wundern, wenn es nachher brennt. Auch wenn die Vorwürfe gegen den Gemeinderat nirgends sachlich begründet wurden ­ es besteht die Gefahr, dass etwas hängen bleibt. Wer aber soll in Zukunft ein so beschwerliches Amt ­ mit bescheidener Entschädigung – noch übernehmen wollen? Wo finden wir noch Mitbürger, die sachlich kompetent und willens sein werden, solche Aufgaben in der Gemeinde zu schultern, wenn man sich ständig rechtfertigen muss und noch mit Dreck beworfen wird? Solches Verhalten kann die Gemeinde in Zukunft ernsthaft beschädigen. Es wäre eher angebracht, stolz zu sein darauf, dass diese Gemeinde ausgezeichnet funktioniert und Sorge zu tragen dazu, dass keine Grabenkämpfe stattfinden. Sachlicher Meinungsaustausch muss die Qualität erhalten und die Gemeinde voranbringen.

Silvia Kraus
Forum 5W

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